Über weite Strecken des Spiels belagerten die Eagles das gegnerische Tor, konnten aber lange kein Kapital aus der Überlegenheit schlagen.

NEUMARKT – Nachdem die Neumarkt Eagles bereits drei Spiele für sich entscheiden konnten, gastierte am Mittwochabend mit den „Trashers Nürnberg 2“ der vermeintlich stärkste Gegner dieser Saison in Neumarkt. Immerhin besteht deren Kader zum Großteil aus Spielern, die in deren 1ter Mannschaft spielen und somit in der DNHL2 auflaufen. Und genau zu diesem Topspiel musste Spielertrainer Martin Steinbach auf vier Leistungsträger verzichten, die auf Grund von Verletzung, Krankheit und Beruf ausfielen. Der große Kader der Adler ermöglichte es aber, trotzdem mit drei kompletten Reihen aufzulaufen und das sollte sich im Laufe der Partie bemerkbar machen.

Das ganze Spiel war von einer hohen Intensität und viel Körpereinsatz geprägt.

Mit dem Rückenwind aus drei Siegen hatten sich die Eishockeycracks aus Neumarkt für dieses Spiel wieder viel vorgenommen. Mit einem Sieg konnte man nicht nur die Tabellenführung weiter ausbauen, sondern sich auch die Teilnahme an den Playoffs sichern. So ging es hoch motiviert und mit hohem Tempo in den ersten Spielabschnitt. Aus diesem Einsatz resultierten auch zahlreiche Tormöglichkeiten, allerdings schafften es die Adler nicht die vielen Chancen in Zählbares umzuwandeln. Selbst zwei Überzahlsituationen halfen den Neumarkter nicht. Kurz vor der ersten Pause kam dann noch eine weitere Hiobsbotschaft für die Adler: ein Verteidiger der Trashers wollte den Puck hinter dem eigenen Kasten klären und traf dabei Spielertrainer Steinbach am Auge. Um die aufgeplatzte Wunde zu versorgen, musste er das Eis verlassen und die Eagles mussten einige Minuten ohne taktische Leitung auskommen.

Gleich zu Beginn des zweiten Drittels sollten sich schließlich die vielen vergebenen Gelegenheiten aus dem ersten Spielabschnitt rächen. In der 23. Minute läuft der Nürnberger Weidner nach einem Fehler im Angriffsdrittel alleine auf das Tor der Adler zu, zieht aus spitzem Winkel ab und platziert den Puck direkt in den Winkel. Doch trotz dieses Rückstands gab es auch Positives zu vermelden. Kurz nach dem Gegentreffer konnte Steinbach ins Spiel zurückkehren und seine Mannen taktisch einstellen. Schnell fanden die Eagles zu ihrem Spiel aus den ersten 20 Minuten zurück und das Spiel fand erneut fast ausschließlich vor dem Tor der „Franken“ statt. Doch auch die schlechte Chancenausbeute aus dem ersten Drittel sollte bestehen bleiben. Erneut konnten die Eagles trotz einiger Überzahlsituationen keinen Treffer erzielen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels bekam Trashers-Spieler Minneci, der bis dahin bereits öfters negativ herausgestochen ist, nach mehreren Vergehen eine dreifache Zweiminuten-Zeitstrafe. Die Adler konnten sofort Druck auf das gegnerische Tor aufbauen und nur wenige Sekunden nach der ausgesprochenen Strafe blockierte ein Nürnberger Spieler die Hartgummischeibe regelwidrig und es hieß 5 gegen 3 Überzahl aus Sicht der Adler.

Der zweifache Torschütze Lucas Schwab ist trotz seines jungen Alters von 19 Jahren ein wichtiger Teil der Eagles und trägt zu Recht das Amt des Kapitäns.

Mit dieser doppelten Überzahl konnten die Neumarkter in das letzte Drittel starten und das musste die Chance für die Adler sein. Prompt konnte Lucas Schwab auf Zuspiel von Robert Schwarzer den Puck im gegnerischen Tor unterbringen. Erfreulicherweise fiel dieser Treffer unmittelbar vor Ablauf der ersten Strafzeit, so konnten die „Roten“ weiterhin im Powerplay agieren. Wie schon im letzten Spiel stand auch heute der zweite Angriff der Neumarkter der ersten Reihe in nichts nach und nur 38 Sekunden nach dem 1:1 Ausgleich ließ Andreas Rupp mit einem schnellen Schlagschuss das Hartgummi erneut im Netz zappeln. Diese 2:1 Führung sollte allerdings nur knapp drei Minuten andauern. Gleiche Spielsituation wie beim ersten Tor des Abends: wieder wurde die Scheibe im Angriffsdrittel verloren, der Nürnberger Kalbaß läuft auf das Gehäuse von Schreiber zu und zieht mit sattem Schlagschuss knapp hinter der blauen Linie ab, erneut schlägt die Scheibe direkt in den Winkel ein. Doch die Neumarkter hatten sofort die richtige Antwort parat. Der angeschlagene Steinbach findet, trotz eingeschränkter Sicht erneut den herausragenden Lucas Schwab, welcher zum 3:2 einschieben konnte. Die folgenden zehn Spielminuten waren vor allem von hartem Körperspiel geprägt und die einzige Unterzahlsituation an diesem Abend überstanden die Eagles gekonnt. Kurz vor Ende des Spiels machten die Adler dann den Sack zu: Die Nürnberg Trashers zogen erneut eine Strafzeit und Jochen Hetzenecker nutzte den zusätzlichen Platz auf dem Eisfür einen platzierten Schlagschuss, welcher den 4:2 Endstand einläutete.

Mit vier Siegen in Folge können die Neumarkt Eagles entspannt in die Weihnachtspause gehen. Coach Steinbach gibt sich dabei sehr zufrieden: „Trotz Rückstand und unserer sehr schlechten Chancenauswertung sind wir stets konzentriert geblieben. Obwohl die Trashers überwiegend mit Liga2 Spielern angetreten sind, haben wir das Spiel über weite Strecken klar dominiert und die beiden Gegentore fielen aus unserer Sicht äußerst unglücklich. Wie bei den letzten Partien hat sich letztendlich unsere Geduld und Ausdauer im letzten Drittel ausgezahlt, hier zahlt sich die enorme Tiefe im Kader aus“. Des Weiteren lobt der Spielertrainer die Fans: „Es ist einfach unglaublich und einzigartig in der Liga, dass uns unsere Fans auch unter der Woche mit Trommeln und Fangesang anfeuern. Da macht so ein Sieg gleich doppelt so viel Spaß!“ Das nächste Spiel der Eagles gibt es erst wieder im neuen Jahr zu sehen. Nach zwei Heimspielen müssen die Eagles wieder auf fremden Eis antreten. Am 7.1.17 findet um 7:00 Uhr das Rückspiel gegen die Nürnberg Trashers 2 in der Nürnberger Eishalle statt.

 

Zusammenfassung:

Neumarkt Eagles vs. Trashers Nürnberg 2         4:2 (0:0; 0:1; 4:1)

 

Tore: 0:1 Weidner (Kalbaß); 1:1 Schwab L. (Schwarzer); 1:2 Rupp; 2:2 Kalbaß; 3:2 Schwab L. (Steinbach); 4:2 Hetzenecker (Federhofer)

 

Strafen: Neumarkt 2 min; Nürnberg 22 min

 

Zuschauer: 25

 

Aufstellung Eagles:

Schreiber, Schwab M. – Diedrichs, Federhofer, Beck, Salbaum, Schwarzer, Lux; Steinbach, Schwab L., Hetzenecker, Humpmayer, Mothes, Rupp, Brunner, Wächter, Bernreiter